Bescherung
Fein still! Hört ihr den Weihnachtsmann?
Das muss er doch gewesen sein,
die Schlittenglocken klingen fein,
als wär's ein zartes singen.
Kommt, schleichen wir ins Zimmer rein,
der Tannenbaum steht groß und fein,
bestückt mit Kerzen und Gezier,
ich glaub, den bracht das Christkind dir.
Nun schau, dort unterm Weihnachtsbaum,
liegen die Gaben im Traum,
die schönsten Sachen, glaube mir,
die brachte es mein Kind, zu dir!
Die Augen strahlen im Kerzenschein,
wer wollte da nicht glücklich sein,
bei all dem schönen Glimmerspiel.
Für einen ist es viel zu viel!
Das Christkind ist schon lange fort,
weilt längst an einem andern Ort,
damit es jedes Kind der Erde,
mit Weihnachtsfreude heut beschere.
© Ch.ristina Telker
Der Tannenzapfen
Der gold`ne Tannenzapfen,
er hängt am Weihnachtsbaum,
er denkt an seine Waldeszeit,
erlebt sie wie im Traum.
Wie er im Frühjahr grün und zart,
gewachsen an der Fichte,
er wurde kräftig, wurde braun,
schön stand´s ihm zu Gesichte.
Als er im Herbst, in bester Kraft;
da ward er übermütig,
er sprang von seinem Baume herab,
dem Peter vor die Füße.
Der hob ihn auf, er fand ihn schön,
er nahm ihn mit nach Haus,
dort ward er golden angemalt,
zum Schmuck des Tannenbaums.
© Christina Telker
Das Geheimfach
In Omas altem Schranke,
da geht es seltsam zu.
Dort gibt es ein Geheimfach,
in ihm herrscht meistens Ruh.
Doch jedes Jahr zur Weihnachtszeit,
holt sie den Schlüssel raus,
da spukts und knisterts in dem Fach,
wer ist dort wohl zu Haus?
Bist du schön brav und fragst mal nach,
dann sagt dir Großmama:
"Komm, setz dich her zu mir mein Schatz,
und hör, was ich dir sag.
In diesem Fach da wohnen sie,
die Märchen wunderbar,
die Feen und die Elfen,
auch Waldgeister sind da.
Sie schlafen und sie warten,
stets auf die Weihnachtszeit,
dann werden alle munter,
und spielen manchen Streich.
Wenn du bei mir am Ofen,
mir lauschst in stiller Ruh,
kannst du sie kennenlernen,
drum komm und hör fein zu.
Wir werden Nüsse knacken,
auch Plätzchen warten schon.
Hörst du wie`s knackt und raschelt?
Das ist der Weihnacht Ton."
Die Kerze strahlt am Kranze,
das Holz im Ofen knackt,
es ist die Zeit der Märchen,
die jedem Freude macht.
In Omas altem Schranke,
da geht es lustig zu.
Drum such schnell nach dem Schlüssel,
dann hör den Märchen zu.
© Christina Telker
Auf Christkinds Spuren
Leises knacken, leichte Spuren,
wer kann das nur sein?
Dort im Waldesdickicht,
sah ich ein Glimmern fein.
Als ich dann näher trete,
schwebt wie aus Gold gewebt,
ein feines Haar am Tännlein,
der Wind hat’s her geweht.
Jetzt sehe ich zwei Spuren.
Ob das ein Schlitten war?
Dort fern das helle Leuchten,
ist wohl das Christkind gar?
Nun kann ich es klar erkennen,
Christkind und Weihnachtsmann,
traten hier, mit ihrem Schlitten,
ihre Fahrt zu dir grad an.
© Christina Telker