Felix – die liebenswerte Vogelscheuche

 

„In diesem Jahr möchte ich aber auch mal etwas von meinen Kirschen ernten. Gerade in diesem Jahr scheint es eine gute Ernte zu werden“, Günter zeigt seiner Frau die Ansätze der Früchte. „Weißt du noch im vergangenen Jahr, hatten die Kirschen auch so gut angesetzt, bis die Stare einfielen und alles abfraßen. In diesem Jahr werde ich eine Vogelscheuche aufstellen, eine Zierde für unseren Garten und ein Schutz für unsere Kirschernte. Such schon mal ein paar alte Sachen heraus, ich werde sie basteln.“ Als Petra mit Jacke, Hut und Schal aus der Tür tritt, hat Günter bereits das Gerüst zusammen gehämmert. Petra umwickelt das Gerüst mit Stroh und malt das Gesicht an und beide betrachten lächelnd ihr Werk. „Na, Felix, dann zeig mal, was du kannst“, lächelt Petra. Die Zeit vergeht, Felix steht und lächelt in die Frühlingssonne. Ab und zu streicht Mohrchen, die Hauskatze, auf ihrer Suche nach Mäusen um das Ungeheuer herum. So richtig weiß sie nichts mit Felix anzufangen. Eines Tages kommt Friedel, der Spatzenmann, in den Garten geflogen, besieht sich die Sache eine Weile aus den verschiedensten Blickpunkten, dann holt er Schilpi, seine Frau. „Schau, was für einen guten Platz ich für unser Nest entdeckt habe“, dabei setzte sich der Friedel auf den Hut der Vogelscheuche. „Mann, was denkst du dir? Komm schnellstens dort herunter!“, wetterte die Spatzenfrau aus sicherer Entfernung, „das ist eine Vogelscheuche! Sie ist dazu da, uns zu verjagen.“ „Ich habe sie lange beobachtet, sie tut uns nichts“, verteidigte Friedel seinen Sitz. „Schau dir diesen Hut an, er ist genau die richtige Unterlage für unser Nest“, wiederholte er seine Aufforderung. Immer noch ängstlich kam Schilpi etwas näher. Umflog mehrmals den Hut, um sich dann ebenfalls neben ihrem Mann niederzulassen. „Eine herrliche Aussicht und so sicher vor Katzen, die trauen sich bestimmt nicht hier hoch“, gab jetzt auch die Spatzenfrau zu.“ „Sag’ ich doch, der ideale Platz zum Nestbau.“ Nun begannen beide Vögel fleißig Nistmaterial zusammenzutragen. Felix schielte einige Male nach oben, um das Ganze zu beobachten und freute sich an den netten Gästen. 

Als einige Tage später Petra und Günter den Garten betraten, staunten sie nicht schlecht über ihre veränderte Vogelscheuche. Erst wollte Günter grollend das Nest zerstören, „immerhin sei es eine Vogelscheuche“, brummte er. Petra war jedoch so begeistert von der Idee und dem Mut der Spatzeneltern, dass sie ihren Mann lächelnd überzeugen konnte. Von nun an wurde der Garten ein Tierparadies, alle, die von Felix erfuhren, kamen, um sich diese kleinen Wunder zu beschauen. Petra und Günter wurden erst jetzt so richtig glücklich mit ihrem Garten. Hatten sie doch stets lieben Besuch und das schönste Vogelkonzert.  (Christina Telker)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
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