Wieder einmal durften sich unseren Jüngsten an ihrer großen Schultüte erfreuen. Bereits unsere Urgroßeltern lernten die Schultüte kennen. War sie auch nicht in allen Teilen des Landes gleichermaßen bekannt, so ist jedoch in Jena bereits im Jahre 1817 die erste Schultüte belegt. Sicher nicht so groß und so gefüllt wie in der heutigen Zeit, aber es gab sie. In kinderreichen Familien wurde die Schultüte meist weitergegeben an die jüngeren Geschwister, nur der Inhalt änderte sich.

Jedoch änderte sich nicht nur Größe und Inhalt der Schultüte, sondern auch der Termin der Einschulung. So wurden unsere Urgroßeltern noch zum Osterfest eingeschult. Zu Ostern gab es auch die Hauptjahreszeugnisse. Später in der DDR war die Einschulung einheitlich am 1. September. Die Zuckertüte wurde mit Süßigkeiten, Buntstiften und einem kleinen Geschenk gefüllt. Die Form der Schultüten variierte. Viele Eltern ließen ihre Fantasie walten und fertigten Schultüten selbst an.

Im Laufe der Jahrzehnte veränderte sich das gesamte Bild in der ersten Klasse. Die Bänke wiesen andere Formen auf. Das Lehrmaterial wurde immer angenehmer in der Handhabung für den Erstklässler. Begann das Lernen Anfang der 50er Jahre des 19. Jahrhunderts mit Griffel und Schiefertafel, so kamen bald der Bleistift und der Füllhalter hinzu. Noch in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts, wurden Füller mit der Tinte gefüllt, die die Kinder in einem kleinen Tintenfass immer mit sich führen mussten. Immer wieder einmal wurde die Kleidung dabei beschmutzt und es gab Tränen. Wie leicht ist es heute mit den Tintenpatronen. Kinder, wie die Zeit vergeht, kann man da nur sagen. © Christina Telker

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
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Omas Lesezimmer-Geschichten für unsere Jüngsten 0