Mit allen Sinnen

 

Hatschi, tönt es aus dem Kinderzimmer, als die Mutter am Morgen die Tür öffnet. „Guten Morgen, meine Kleine, hast du dich erkältet?“, erkundigt sich die Mutter besorgt. Alma hebt den Kopf und lässt ihn gleich wieder aufs Kissen sinken. „Oh, ja“, antwortet, das Mädchen. „Das ging die ganze Nacht so. Ich bin so müde. Ich denke, heute kann ich nicht in die Schule gehen.“ Besorgt holt die Mutter das Fieberthermometer und bestätigt, nach wenigen Minuten: „Da liegst du richtig. Wir müssen zum Arzt. Ich werde gleich einmal auf meiner Dienststelle anrufen, dass ich heute nicht kommen kann.“ Bald steht die Mutter erneut vor dem Bett und hilft Alma beim Ankleiden.  Gerade im letzten Herbst kam sie in die Schule. Alma geht gerne in die Schule und ist wissbegierig auf alles Neues. Das Lernen bereitet ihr Freude. So fällt es ihr schwer, nicht zur Schule zu gehen. Aber heute ist das anders. Am liebsten möchte sie im Bett bleiben.

Als sie vom Arzt zurück sind, bietet die Mutti ihrer Tochter an, gemeinsam das Mittag zu kochen. Gerne kocht Alma sonst mit der Mutter, heute jedoch zieht es sie nur auf die Couch. Kaum liegt sie, fallen auch schon wieder die Augen zu. Als die Mutti sie zum Essen holen will, fragt sie: „Na Alma, was habe ich dir leckeres gekocht?“ Almas Lieblingsgericht ist Grießbrei mit Himbeeren. Der würzige Duft der Früchte zieht durch das Haus. „Ich weiß nicht“, antwortet das Mädchen. „Sag mal, riechst du das nicht?“, erkundigt sich die Mutter. „Nein. Sollte ich?“ „Oh ja, das solltest du, denn der Duft der Himbeeren ist im ganzen Haus.  Das liegt sicher an deiner Erkältung. Ich hoffe, dir schmeckst es wenigstens. Das wäre sonst schade für dich“, gibt die Mutter zu bedenken. Aber auch beim Essen, muss Alma feststellen, dass sie zwar sieht, was sie auf dem Teller hat. Der Geschmackssinn lässt sie jedoch heute völlig im Stich.

Nun beginnt zwischen den beiden, ein Gespräch über die sieben Sinne, die dem Menschen von Gott mitgegeben sind. Nach dem Essen setzt sich die Mutter zu ihrem Mädchen auf den Bettrand und erklärt ihm die Bedeutung der sieben Sinne. Trotz der Müdigkeit, die Alma immer wieder übermannt, ist sie interessiert an all dem, was die Mutter ihr erklärt. Als die Mutti sich erheben will, damit ihr Mädchen sich endlich gesund schlafen kann, sagt Alma: „Wie wunderbar hat Gott uns geschaffen, dass wir alles, durch Sehen, hören, schmecken erkennen können.“ Sie freut sich schon darauf, nach der Erkältung ihre sieben Sinne auszuprobieren und die Mutti verspricht, ihr dabei zu helfen. © Christina Telker

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
Dies ist eine mit page4 erstellte kostenlose Webseite. Gestalte deine Eigene auf www.page4.com
 
Omas Lesezimmer-Geschichten für unsere Jüngsten 0