Nicht sehr viele von uns dürfen einen Garten ihr Eigen nennen. Die Meinungen zu der schönsten Jahreszeit gehen auseinander, was ja auch verständlich ist, denn jede Jahreszeit hat ihre einzigartige, schöne Seite. Im Frühjahr ist es das Säen und Pflanzen. An jeder neuen Blüte des Apfelbaumes erfreuen wir uns und errechnen bereits die Ernte. Jeden Halm, der aus unserem zuvor gesäten Samen hervorgeht, bewundern wir. Ist es nicht etwas Großartiges, dieses säen und wachsen? Die ganze Natur ist voll davon und erwacht zu neuem Leben.
Ist es nicht ein Wunder, wie aus solch einem winzigen Samenkorn eine große Pflanze wächst, die uns schmeckt und ernährt? Bereits im Garten Eden ist an alles gedacht, was wir Menschen zu unserer Nahrung benötigen.
Bis aus einem Samenkorn eine Pflanze wird, muss jedoch einiges geschehen. Viel Arbeit und Zeit des Wartens gehört dazu, um aus einem Sämling einen Kohlkopf oder eine Möhre heranwachsen zu lassen. Dafür entschädigt uns die Freude an der eigenen Ernte und der Genuss beim Essen, stets auf Neue.
So wie die Ernte in der Natur, so ist es auch in unserem Leben. Nicht immer gelingt es, aus einem Samenkorn eine Pflanze heranzuziehen. Viel liegt auch an den Umwelteinflüssen und anderen Faktoren, ob uns dies gelingt. Regen und Sonne wird zur rechten Zeit benötigt, ohne die ein Wachstum undenkbar wäre.
Ähnlich ist es auch mit dem Menschen. Nicht immer ist eine gute Erziehung und Bildung, die wir unseren Kindern angedeihen lassen, von Erfolg gekrönt. Nicht wir allein haben das Wachsen und Gedeihen in der Natur oder das unserer Kinder in der Hand. Viel wirkt außerhalb unseres Zutuns auf die jungen Pflanzen ein, bis sie ein kräftiger Baum geworden sind. Wir können nur immer wieder das unsere dazu beitragen, alles andere können wir nur abwartend beobachten. Immer können wir jedoch unsere Bitten vor Gott bringen, er erhört Gebete, wenn auch manchmal Umwege zum Ziel führen. Dort, wo er seinen Segen gibt zum Gedeihen, wird eine kräftige Pflanze wachsen. © Christina Telker